
Eine abgeschlossene Berufsausbildung stellt die wichtigste Basis für eine stabile Erwerbsbiografie dar. Lang andauernde Arbeitslosigkeit wird zu weiten Teilen durch fehlende berufliche Qualifikation verursacht. Etwa 70 Prozent aller Kölner Jobcenter-Kundeninnen und -Kunden haben keine Berufsausbildung. Orientiert an diesem zentralen Problem der Langzeitarbeitslosigkeit wurde das sogenannte "Kölner Bildungsmodell" entwickelt.
In diesem Modellprojekt erhalten langzeitarbeitslose Menschen die Chance, über einen Zeitraum von bis zu acht Jahren einen Berufsabschluss zu erlangen. Dies wird durch aufeinander aufbauende zertifizierte Teilqualifizierungen ermöglicht. Teilnehmen können Personen im Alter von 25 bis 35 Jahren mit qualifiziertem Schulabschluss. Das Konzept berücksichtigt dabei die teilweise schwierigen Lebenslagen dieser Zielgruppe und passt sich zeitlich flexibel an.
Im Einstiegsmodul werden die Potenziale sowie die persönlichen Fähigkeiten und Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer analysiert. Nach Abschluss eines der darauf folgenden Qualifizierungsbausteine besteht die Möglichkeit, vorübergehend zu pausieren um zum Beispiel eine Vollerwerbsstelle anzunehmen. Danach können die Teilnehmenden wieder mit dem nächsten Lehrgangsmodul fortfahren. Jeder Qualifizierungsbaustein schließt mit einem Zertifikat der Industrie- und Handelskammer zu Köln beziehungswese der Handwerkskammer zu Köln ab und führt zu einer Externen-Prüfung bei der jeweiligen Kammer hin.
Die Bündnismitglieder sind sich einig, dass mit dem Bildungsmodell eine echte Chance entwickelt wurde, Berufsaussichten zu verbessen. Es schafft einen flexiblen Rahmen, der die individuellen Lebenslagen der Zielgruppe berücksichtigt und zeitlich gestreckt zu einem vollwertigen Berufsabschluss führen kann.
Die Besonderheiten des Modells möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen: